Wie du mit der Schwangerschaftsangst deiner Freundin umgehen solltest

Tipp: Versuche nicht, sie davon zu überzeugen, dass sie nicht schwanger ist. Sei einfach eine Quelle der Ruhe.
Wie du mit der Schwangerschaftsangst deiner Freundin umgehen solltest

Wie du mit der Schwangerschaftsangst deiner Freundin umgehen solltest

Tipp: Versuche nicht, sie davon zu überzeugen, dass sie nicht schwanger ist. Sei einfach eine Quelle der Ruhe.

von DANA HAMILTON, Playboy US

Wir alle haben das schon erlebt. Du hast ein sorgenfreies Sexleben mit deinem Partner genossen. Das Leben war gut. Und dann schaut sie auf den Kalender und beginnt krampfhaft zu rechnen wie Russell Crowe in A Beautiful Mind.

Es trifft sie der Schlag. Ihre Periode hat sich verspätet, und ihr beide habt vielleicht nicht besonders sorgfältig verhütet. Selbst wenn du aufgepasst hast, besteht eine Chance, eine winzige, aber dennoch eine Chance, dass sie schwanger ist.

Du googelst. „Ab wann muss man sich Sorgen darum machen, dass man schwanger ist?“ „Wie präzise sind rezeptfreie Schwangerschaftstests?" „Gibt es noch andere Gründe für eine verspätete Periode als eine Schwangerschaft?" Du bist kurz davor, deinen verdammten Verstand zu verlieren.

Aus einem Tag Verspätung werden zwei Tage Verspätung, dann fünf Tage Verspätung, dann eine ganze Woche. Alle Schwangerschaftstests zeigen nur eine Linie an, statt zwei. Aber wenn alles in Ordnung wäre, hätte sie doch schon längst ihre Periode bekommen, oder? Richtig? Es ist ein schrecklicher Zyklus, und es wird mit jedem Tag schlimmer, weil Stress dazu führt, dass sich ihre Periode noch weiter verzögert (das hast du in Google herausgefunden).

Die Situation ist furchtbar. Doch es gibt einiges, was du tun kannst.

Wenn sie dich nach deiner Meinung fragt, sage sie. Aber nur dann. Ohne Ausnahme.

Lass sie irrational handeln. Tu es einfach, verdammt.

Will deine Freundin an jedem weiteren Tag, an dem ihre Periode ausbleibt, einen Schwangerschaftstest machen, obwohl die letzten vier Tests zeigten, dass sie nicht schwanger ist? Hat sie irgendwo gelesen, dass Petersilientee hilft, die Menstruation auszulösen, hat sie also angefangen, fünf Tassen am Tag von etwas zu trinken, das wie Rasenschnitt schmeckt? Möchte sie sich einen Tag von der Arbeit freinehmen, weil sie sich nicht konzentrieren kann? All das klingt ein wenig verrückt, oder? Falsch! Lass sie all das tun, und verurteile sie nicht. Lass sie die 38er-Packung Schwangerschaftstests von Costco kaufen und jeden einzelnen dieser Tests benutzen. Lass sie ihren Voodoo-Tee trinken. Lass sie von der Arbeit aus anrufen. Sag kein einziges Wort.

Versichere ihr nicht ständig, dass sie nicht schwanger ist.

Du denkst vielleicht, dass du sie damit beruhigen kannst. Das ist aber nicht so. Sag ihr stattdessen, dass alles in Ordnung sein wird, egal was passiert. Versichere ihr, dass du nirgendwo hingehen wirst. Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, um sich aus dem Staub zu machen, weder physisch noch emotional. Sag ihr auch, dass ihr beide eine Lösung finden werdet, egal wie das Ergebnis aussieht. Wenn du immer wieder nur sagst: „Ich bin sicher, dass du nicht schwanger bist", wird das als Abweisung rüberkommen und sie verärgern. Die Wahrheit ist, dass du es nicht weißt, es sei denn, Ms. Frizzle schrumpft dich und nimmt dich mit auf ein Abenteuer in den Uterus deiner Partnerin.

Setze sie nicht unter Druck.

Im Idealfall habt ihr schon früh in eurer Beziehung darüber gesprochen, was ihr im Falle einer ungeplanten Schwangerschaft tun würdet, also ist das hoffentlich schon geklärt. Wenn nicht, warte ab, dass sie zu dir kommt, anstatt deinen Plan unaufgefordert mitzuteilen. Wenn ihr eine liebevolle Beziehung führt, wird sie höchstwahrscheinlich auf dich zukommen. Sie wird dich entweder nach deiner Meinung fragen oder dir ihre mitteilen, was sie mit ihrem Körper machen möchte. Sei du aber geduldig und warte, bis dieser Zeitpunkt gekommen ist. Deine Gedanken mitzuteilen, wenn du nicht gefragt wurdest, kann als herablassend, fordernd oder manipulativ rüberkommen, auch wenn das nicht deine Absicht ist. Außerdem hat sie sich wahrscheinlich schon lange bevor du ins Spiel kamst überlegt, was sie in dieser Situation tun würde. Sie weiß schon seit dem ersten Mal, als sie Sex hatte, was sie mit ihrem Körper machen will, und es ist wichtig, das zu respektieren. Wenn sie dich nach deiner Meinung fragt, sag sie, aber nur dann. Ohne Ausnahme.

Sei eine ruhige Quelle der Unterstützung.

Leichter gesagt als getan, oder? Neben ihr auszuflippen oder einen emotionalen Ausbruch zu haben, wird ihre Gefühle der Panik verstärken und ihr das Gefühl geben, dass sie sowohl für ihre Gefühle als auch für deine verantwortlich ist. Sei eine Quelle des Trostes und der Ruhe für sie. Du darfst auch Gefühle haben, aber wende dich an einen Fachmann (z.B. einen Therapeuten), der dir hilft, damit umzugehen, anstatt zu deinem Unterstützungsnetzwerk aus Freunden und Familienmitgliedern zu gehen. Um der Privatsphäre willen möchte sie vielleicht nicht, dass Leute, die sie kennen, wissen, was los ist.

Je nachdem, in welchem Bundesland sie lebt, muss sie möglicherweise einige Hürden überwinden, um die nötige medizinische Versorgung zu bekommen. Wenn sie einen Arzttermin vereinbaren möchte, aber nicht weiß, wo sie anfangen soll oder wie die Gesetze in ihrem Bundesland aussehen, fühlt sie sich vielleicht überfordert. Hilf ihr, sich darüber zu informieren. Biete ihr deine Hilfe bei der Recherche und der Terminvereinbarung an. Unabhängig von ihrer Entscheidung wird sie einen Arzt aufsuchen müssen, selbst für den ersten Schritt, Tests durchführen zu lassen, wenn ihre Periode ausbleibt.

Setz auf Safer Sex.

Nehmen wir an, der Schreck nimmt irgendwann ein Ende. Du willst nicht noch einmal in eine solche Situation geraten, richtig? Der einzige Weg, das zu erreichen, ist konsequent zu verhüten. Wenn du nicht oft Kondome benutzt hast, ist es jetzt an der Zeit, eine Costco-Mitgliedschaft abzuschließen und dich mit Kondomen einzudecken. Sie sind rezeptfrei erhältlich und bei richtiger Anwendung so wirksam wie die Geburtenkontrolle. Denk daran: Du kannst an 30 Tagen im Monat schwängern, sie aber nur an drei oder vier Tagen schwanger werden.

Wenn sie ihren Zyklus verfolgen, die Pille nehmen oder sich eine Spirale einsetzen lassen will, ist das allein ihre Entscheidung. Setz sie nicht unter Druck und behalte im Hinterkopf, dass nicht alle Menschen die harten Nebenwirkungen synthetischer Hormone oder einer Kupferspirale in ihrer Muschi vertragen. Wenn sie einen Termin vereinbart, um sich über die Möglichkeiten zu informieren, frag sie, ob sie dich zur moralischen Unterstützung mitnehmen möchte.