Nein, dein Ex braucht in diesen Ferien nicht dein Freundschaftsgeschenk

Unser Dating-Kolumnist verteidigt leidenschaftlich die saubere Trennung
Nein, dein Ex braucht in diesen Ferien nicht dein Freundschaftsgeschenk

Nein, dein Ex braucht in diesen Ferien nicht dein „Freundschaftsgeschenk“

Unser Dating-Kolumnist verteidigt leidenschaftlich die saubere Trennung

von DANA HAMILTON

Unmittelbar nach einer chaotischen Trennung kann ich nicht sagen, wie oft ich Leute gesehen habe, die verwirrt waren, als ihr Freundschaftsangebot von ihrem Ex abgelehnt wurde. Obwohl es oft als „netter Zug" angesehen wird, ist der Wunsch, nach einer Trennung befreundet zu bleiben, alles andere als nett. Es ist egoistisch, es ist emotional manipulativ und es ist der einfachste Weg, die Schuld abzuschieben. Wenn die andere Person sich weigert, wird sie als kleinlich oder unhöflich angesehen. „Na ja, ich habe es ja versucht", denkt sich die Person, die die Freundschaft angeboten hat. „Es sind nur all die Dinge, wegen denen ich Schluss gemacht habe." Es ist der einfachste Weg, jemanden als kindisch darzustellen.

Weißt du, was das Netteste ist, was man nach einer Trennung tun kann? Der netteste, mitfühlendste, wirklich beste Zug? Freiraum zu geben. Das bedeutet, keine SMS, kein Liken von Social-Media-Posts oder das Anschauen ihrer Instagram-Stories (du Fiesling). Lass sie in Ruhe. Bitte! Ich bitte dich darum.

Manchmal verpufft eine „mittelmäßige" Beziehung und es ist nichts Schlimmes passiert. Wenn eine Beziehung seit einer Weile langsam in Richtung Freundschaft abdriftet und ihr ge-meinsam entscheidet, dass ihr besser Freunde sein solltet und sich niemand gezwungen fühlt, dann macht es so. Freunde zu bleiben, tut niemandem weh. Aber in den meisten Fällen ist das nicht so. Trennungen sind scheiße. Der älteste Ratschlag im Buch zur Heilung von Liebes-kummer ist Zeit und Raum. Der beste Weg, mit all den aufgewühlten Emotionen und dem Schmerz umzugehen, ist, nicht ständig mit Erinnerungen daran um-geben zu sein, selbst wenn niemand daran schuld ist.

Wenn du mit jemandem Schluss gemacht hast und immer noch mit ihm in Kontakt bist, egal wie klar du deine Absichten formuliert hast, dann nährst du in ihm die Hoffnung. Hoffnung, dass es funktio-nieren wird, dass du deine Meinung ändern wirst. Du gießt noch mehr Öl ins Feuer. Das ist grausam. Wenn du nicht mit der Person zusammen sein willst, halte den Kontakt zu ihr zumindest eine Zeit lang nicht auf-recht. Wenn du Raum für Hoffnung lässt, wird das menschliche Ge-hirn Hoffnung schöpfen. Diese Hoff-nung wird nur größer werden und den Schmerz, wenn es letztendlich nicht klappt, noch schlimmer ma-chen, als wenn du von vornherein keine offene Kommunikation aufrechterhalten hättest.

Das gilt auch, wenn eine Person die Hauptschuld am Ende einer Beziehung trägt. Du denkst viel-leicht, dass es hilfreich ist, sich ausgiebig zu entschuldigen und ständig Nachrichten der Reue zu schicken, aber vertrau: Weniger ist mehr. Weißt du, wie schwer es ist, von einem traumatischen Ereignis zu heilen, wenn überall Erinnerungen an die Sache da sind, die dir Schmerz bereitet hat? Es ist fast unmöglich.

Wenn dich also jemand blockiert, ist das keine Beleidigung oder ein Versuch, dich zu verletzen, ge-schweige denn ein „Fick dich". Es ist pure Selbsterhaltung. Es ist das Aufrechterhalten ge-sunder Gren-zen. Einen Ex zu blockieren kann Selbstfürsorge sein. Wenn du wirklich das Beste für deinen Ex willst, respektiere seine Entscheidung, etwas Abstand zwischen euch haben zu wol-len, während er loszieht und sich wieder aufbaut.